Dabei sind es oft einfache Ursachen, die aus einem Referenzgerät ein Trauerbild machen. Aber die Frage, WER das möglicherweise regeln könnte und was das auch am Ende kostet, lassen manche Besitzer nur traurig mit den Schultern zucken und resignieren.
Nun die erste Frage, knann man ganz leicht beantworten : ICH ;-) die Zweite Frage erfordert aber mehr Hintergrund:
Ein Beispiel: Ein Kunde hatte zum 40 jährigen Ehejubiläum seiner Frau eine Rock-Ola Starlet geschenkt, letztere wurde von einem Fachmann grob überholt und auf dauerndes Freispiel gestellt. Dieses Freispiel tat am Ende nicht mehr und das Gerät versank im Schweigen, bis er eines Tages sich dann doch mal an den PC setzte und auf die befreundete Seite www.jukebox-world.de stieß.
Da gab man ihm meine Nummer und wir setzten uns mal zusammen.
Die Box lief seit nunmehr weiteren 40 Jahren ohne Murren, wäre dieses Freispiel-Einstellung nicht plötzlich abhanden gekommen. Bei der Durchsicht und bei einigen Rückfragen stellte sich dann auch noch heraus, dass diese Art des Freispiels nicht ganz so empfehlenswert ist. Rock-Ola baute seine Boxen in Chicago und primär für den amerikanischen Markt. Da dort aber andere Werte in der Elektrik gelten, sind die Geräte für den deutschen Markt halbwegs angepasst worden -> soll heißen funktioniert schon, aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen.
Philips Phonokoffer von 1966
Pioneer Autoreverse Spulentonband als 19"" Rackeinbau
Wir haben deswegen einen Knopf an nicht sichtbarer Stelle montiert und nun kann er sich Freispiele nach Bedarf geben.
Da er noch eine ganze Reihe an Ersatznadeln und Systemen hatte, war nach relativ kurzer Zeit der Schaden nicht nur behoben, die Box klang wieder deutlich frischer... auch wenn eine komplette Revision eigentlich ansteht. Die Box ist erst mal wieder frisch und läuft.
Dann kam die Frage, ob ich den jemand wüsste, der Tonbandmaschinen reparieren könne, und der beim Plattenspieler rutscht der Riemen durch und da ist ja noch ein Phonokoffer von 1966 der auch nicht mehr tut... zu guter Letzt musste auch der Receiver nochmal überarbeitet werden.
Wenn man die ganze Arbeit und deren Kosten so betrachtet, fragt man sich sicher: Warum hab ich jetzt soviel Geld ausgegeben und hab doch 'nur' meine alten Geräte wieder?
Die Antwort ist einfach: Diese Geräte waren und sind zu Ihrem jeweiligen Kauf das Beste gewesen, was man auf dem Markt bekommen konnte. Seither hat sich nur scheinbar viel getan. Denn spätestens wenn man diese 'Oldtimer' und neue Geräte, wie z.B. die ganzen High-Tech Bratzen von Teufel, Sonos und Bose (um nur einige zu nennen) gegenüberstellt, merkt man erst, wie sehr sich Verarbeitung und Klang in der Realität verschlechtert haben.
Gewöhnlicherweise merken wir gar nicht mehr, wie sehr durch physikalische Tricks und digitale Datenreduzierung, aber auch durch die unentwegte Berieselung durch 'Gebrauchsmusik' unser Hörempfinden UND die Aufmerksamkeit für Details der Wiedergabe, Stück für Stück geradezu kastriert wurden.
Ja die digitale Welt ist weitgehend störungsfrei, aber das macht den Höreindruck nicht besser. Und was Detailstreue und Brillanz angeht, kann man mit kleinen Lautsprechern oder sogenannten 'Soundbars' der Physik nur bedingt ein Schnäppchen schlagen. Das fängt bei den Wiedergabegeräten an und hört bei den Boxen und deren Position im Raum auf.
Bei dem Hören von Musik und dem Verkauf von HiFi-Geräten wird heutzutage viel Unsinn geredet und noch mehr sinnlos verkauft. Sicher am Ende entscheidet das eigene Ohr, ob das was da aus den Geräten kommt, sein Geld wert ist.
Aber der Stolz, eben etwas zu haben, was nicht jeder hat, und dann mit der Musik auch die Erinnerungen genießen zu können, wiegt meist schwerer, fernab von aller Sentimentalität.
Ich kann jedenfalls guten Gewissens behaupten: Bis Heute hat keiner gesagt, dass es sich NICHT gelohnt hätte, alte Geräte wieder zu beleben!
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